Meine erste Schwitzhütte als Teilnehmer und ein neuer Steinkreis

Freitags den 21.07. beim Geburtstag meiner Nichte gewesen. Daher für die Schwitzhütte abgesagt. War wieder schön bei meinem Bruder und seiner Familie zu sein. Vor Ort in der Seitenstraße übernachtet, bis eins in der Früh sind die Bauern mit ihren riesen Geräten gefahren, war teilweise recht eng. Aber irgendwann kehrte dann doch mal Ruhe ein. Nicht jeder Freisteh-Platz ist ein guter Platz…

Am Samstag gemütlich zu Karl und Iris Brunner gefahren, Mittags angekommen. Wollte ja bei dem Aufbau des neuen Steinkreises dabei sein, und was war? Da am Freitag noch einige fehlten (inklusive mir) wurde die Schwitzhütte auf Samstag Abend verschoben. Na bravo… Konnte ich mich also doch nicht drücken… Aber die Schwitzhütte war ja auch vorgesehen als Vorbereitung und Reinigung aller Menschen welche beim Aufbau des neuen Steinkreises mitmachen. Es sollte wohl so sein…

Da kamen ordentliche Widerstände hoch… Und das ganze auch noch bei der Bullenhitze… Bei 30 Grad und mehr in eine Sauna gehen? Es ist keine Sauna… Nein, es ist viel heißer… Und auch keine 10-15 Minuten, sondern ca. 2 Stunden am Stück. Mit drei kleinen Pausen zum lüften…

Am Nachmittag ging es dann schon mal zum Platz, die Schwitzhütte herrichten. Viele Decken auflegen, damit auch ja nicht die Hitze rauskann 🙂 Viel Wasser trinken. Das Feuer aufbauen, die Steine segnen und mit in den Holzstapel geben. Räucherung. Entzündung des Feuers. Vorher und während des erhitzen der Steine singen, trommeln, tanzen, einschwingen. Constantin brachte ´Medizin´ mit, welche wir tranken direkt vor dem reinklabbern. Ein Gemisch aus Alkohol und verschiedenen Kräutern. Olala 😉 Danke!

Im Laufe des Tages und bis dahin schwanden meine Widerstände immer mehr. Irgendwann war es dann auch gut. War ich bereit. Gegen 21:00 Uhr gingen wir dann in die Schwitzhütte, Andreas als Feuermann schützte den Raum im außen und brachte die ersten Steine. Eingänge zu. Absolute Dunkelheit. Die erste Runde Räucherwerk. Leck mich doch am A….. Eine Hitze. Und schon ging es los. Rederunde. Jeder so lange wie er mochte. Constantin hat dann noch zusätzlich Geschichten für uns erzählt, was gefühlt eine halbe Ewigkeit dauerte. Es wurde immer heißer. Piseln musste ich dann auch noch. Und er erzählte. Ich will raus. Irgendwann war er dann fertig. Ich der nächste. Auch fertig… Konnte nicht mehr wirklich viel erzählen. Irgendwann habe ich dann tatsächlich ausgesprochen dass ich abbrechen und raus will. War dabei nicht alleine. Karl konnte mich davon (zum Glück) abbringen und wir beendeten die erste Runde. Normalerweise dauert die ca. 45 Minuten, war diesmal anscheinend eine volle Stunde.

Nachdem wir Dogmen brachen 😉 , und uns erleichtern konnten, ging es in die zweite Runde. Bei der ersten hatte er (in meiner Erinnerung) nicht aufgegossen, in der zweiten schon. Die Energien waren anders. Nicht ganz so heftig. Wobei ich zugeben muss die meiste Zeit mein Gesicht im Gras zu haben. Mir wurde vieles klar. Für mein Leben, für meine Reise. Die Vergangenheit. Dankbarkeit.

Nach der zweiten Pause fehlten plötzlich mehrere Menschen, was ich erst gar nicht mitbekam. Seltsame Sache. Werde jetzt keine Namen verraten 🙂 Die dritte Runde war dann deutlich angenehmer. Warum bin ich mir nicht sicher, vielleicht auch weil mehr ´Luft´ zum atmen in der Hütte war. Aber nach der dritten Runde haben wir die Schwitzhütte beendet. Normalerweise sind es vier Runden. War an dem Tag, zum Neumond hin, wohl uns allen zu heftig.. Ordentlich kaltes Wasser über den Kopf. Mit Mutter Erde verbinden und ins Gras legen. Irgendwann war es dann wieder einigermaßen gut.

Leck mich am A… (habe ich das schon gesagt?), was war das für ein Erlebnis. Als Feuermann ist man natürlich auch mit den Teilnehmern in der Schwützhütte verbunden, aber selbst als Teilnehmer drin zu sein ist doch was anderes. Eine unglaubliche Erfahrung. Danke dafür!

Namentlich ganz besonders bedanken möchte ich dafür bei
Karl und Iris Brunner, als Schwitzhüttenleiter(innen) und für die liebevolle Begleitung
www.schamanenzirkel.de
Andreas Steinberger, der Runenwerfer als Feuermann
Constantin Bachfischer, der Allgäu-Schamane als Begleiter




Und danke für dieses wunderschöne Tuch!

Nach einer recht kurzen Nacht, war erst um halb vier im Bett, gab es ganz entspannt Frühstück mit viel Kaffee 🙂 Die Nacht reflektieren.

Sonntag am frühen Nachmittag ging es dann wieder auf den Platz, die Schwitzhütte aufräumen. Nachdem es in der Nacht regnete mussten noch die Tücher zum trocknen ausgelegt werden. Was aber die Sonne auch wunderbar tat. Hieß aber auch dass es wieder ordentlich heiß wurde.

Beim Steinkreis haben wir dann zuerst die Mitte und den Umfang festgelegt und das auch markiert. Mit den verschiedenen Hölzern was sehr interessant war. Jeder Baum hat in unser aller (meist vergessenen) Tradition eine Bedeutung. Zuerst die ersten vier Himmelsrichtungen plaziert. Dann weitere vier Steine. In der Tradition haben wir acht Haupt-Termine, nicht nur die Tag-und-Nacht-Gleichen und die Sommer/Winter-Sonnenwenden. Anbei eine Übersicht. Je nach Tradition und Verständnis variieren die Namen und Termine etwas. Aber als Einstieg kann das schon genutzt werden.

Es dauerte, die Hitze machte wohl nicht nur mir zu schaffen, aber zum Schluß waren alle Steine gesetzt, mit Runen versehen und der Steinkreis versiegelt. Was für ein Erlebnis. Danke dass ich dabei sein und mitwirken durfte!

Zum Abend gingen wir dann noch alle gemeinsam zum Essen. Hunger hatten wir wohl alle. Erschöpft waren wir auch. Dabei fragte mich Mohammed, ein wirklicher weiser und wunderbarer Mensch, als es um meinen Weg ging, um das zu mir finden, und den ganzen Rest 🙂
„Wie wieviel Kilometer willst Du fahren?“
Meine Güte, stand ich auf der Leitung, brauchte zwei Tage um die Frage wirklich zu verstehen… Um zu mir zu finden, und um heil zu werden, muss ich gar nicht fahren! Keine Kilometer fressen, auf der Suche im Außen sein. Na ja, besser spät als nie.´Danke für die Frage!

Nach einer angenehmen Nacht noch Verabschiedung. Es ist immer wieder wunderbar bei der Familie Brunner zu sein. Danke dafür!

Und dann ging es weiter nach Regensburg, eine Frau treffen… Aber das ist eine andere Geschichte…

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